Als « M-Hardliner » stehe ich grundsätzlich Erneuerungen zunächst immer etwas skeptisch gegenüber. Als die M8 auf den Markt kam, brauchte ich noch 1 Jahr bis ich den Sprung in die moderne digitale Welt wagte. Die M (type 240) habe ich nicht lange behalten. Erst mit der M10 war ich dann voll zufrieden. Endlich wieder ein M3 oder M6 Gefühl, nur halt zeitgemäß. 
Als die ersten Gerüchte über die M11 auftauchten, dachte ich, „bitte keine neue M5“,…Dann bot Leica mir an, einen Prototyp in die Hand zu nehmen und an einem Feldtest teilzunehmen.  
Hier also ein paar Eindrücke, die ich mit einem Prototype sammeln konnte. Es ging vor allem um die Bedingung und die vielen Funktionen. 
Als es dann so weit war, und ich die Kamera aus Ihrer Verpackung entnahm, überkamen mich zunächst zwei gegensätzliche Gefühle: Wunderbar, wie beim alten alles! Was ich an der M10 schätzte wurde beibehalten! Oh, nein, der seit 1954 vorhandenen Bodendeckel ist weg. Ist das noch eine M? 
Sehr schnell habe ich mich nicht nur an alle äußerlichen Änderungen gewöhnt, sondern finde sie durchdacht und sehr praxisorientiert. 
Dies aus dreierlei Gründen: 
1/ ein Großteil der Bedienung ist jetzt (Batterie, Menu-Führung) … den anderen Modellen SL2 und Q2 angepasst. Dies kommt vor allem beim Einsatz verschiedenes System zum Tragen. Ein echter Zeitgewinn.
2/ die Batterie-Kapazität wurde wesentlich verbessert und ist um ein weites grösser als bei den älteren Modellen. Weniger Stress.
3/ die Lademöglichkeit über einen USB-C Anschluss ein absolutes Plus. Endlich braucht man nicht NOCH ein Ladegerät mitzuschleppen.
All das sind für mich keine modischen Attribute, sondern praktische Verbesserungen, die die Arbeit mit der Kamera verbessern und vereinfachen. Einige wesentliche Verbesserungen verbergen sich in der Kamera. Bezüglich des neuen Sensors und der anderen internen Erneuerungen wurde an anderer Stelle schon ausführlich berichtet. 
Das eigentliche Highlight für mich ist die flexible Auflösung des Sensors. Eine äußerst praktische Funktion. Je nach Bedarf: Reportage, Landschaft, Architektur; Porträts,… die passende (Auf)lösung. Einfach genial! Jeder Fotograf findet hier „das Wesentliche“ für seine speziellen Anforderungen.
Die meisten Bilder habe ich mit dem Apo35M gemacht. Kombiniert mit der 60MB Auflösung gibt dies enorme Reserven. Um es anders auszudrücken, meine Kameratasche wird in Zukunft auf Reisen weniger schwer sein….
Im Paket war da noch der neue Visioflex 2 EVF.  Die ersten Tage habe ich ihn gar nicht angerührt, da ich, wie schon erwähnt, ein überzeugter Messsucherfan bin. Außerdem hat mich das Vorgängermodel nie so richtig überzeugt.
Da Leica mir die Kamera vor allem zum Testen gegeben hat, sah ich mich ein wenig gezwungen, auch diesen externen Sucher mal auszuprobieren. Also ersetzte ich das 35er durch das Apo75M, um mir die Eigenschaften des neues EVF mal anzuschauen. Vor allem finde ich, dass dieses Objektiv an der M wegen des sehr kurzen Focus-Hubs bei mittleren Distanzen nur schwer scharf zustellen ist.  Whouhh! Der Sucher ist das absolute Muss, für Superweitwinkel und Tele.
Seit die M gebaut wird, fragt man sich immer wieder, ob es möglich ist die Kamera noch zu verbessern. Ja es ist möglich! Solange sich die Konstrukteure auf „das Wesentliche“ konzentrieren. Dies scheint mir mit der M11 wieder voll gelungen. Mal sehen, ob mein Händler schon eine für mich bereithält. Ob es dann eine „leichtere“ Schwarze oder die „klassischere“ Silberne aus Messing wird, habe ich mir noch nicht überlegt.

https://leica-camera.com/de-DE/fotografie/kameras/m/m11-schwarz



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